18.04.2024

Stiller Schaffer im Brennpunkt

Rückblicke, Augenblicke und Seitenblicke einer Reporter-Legende

Seit dem Aufstieg des FC Aarau im Jahr 1981 begleitet Sportreporter Ruedi Kuhn den Verein auf Schritt und Tritt. Den FC Baden kennt er als Autor des Jubiläumsbuchs 125 Jahre FCB wie seine Vestentasche. In der Kolumne „Kommt Zeit, kommt Kuhn“ analysiert er die Geschehnisse der zwei Aargauer Aushängeschilder, berichtet auch über den Aargauer Amateurfussball und erinnert sich an spektakuläre Episoden und spezielle Treffen mit Persönlichkeiten aus der Fussballszene. In seiner aktuellen Kolumne blickt Kuhn auf die vom FC Gränichen organisierten Axpo Aargauer Cupfinaltage voraus.

Christian Stirnemann öffnet seine Arbeitsmappe und kramt alle Unterlagen im Zusammenhang mit der Organisation der Aargauer Cupfinaltage hervor. Da kommt einiges zusammen. «Es ist zweifellos eine Ehre für den FC Gränichen, den Aargauer Cupfinal am 8. und 9. Mai austragen zu dürfen», sagt Stirnemann. «Aber der Aufwand für die zwei Tage ist gross. Das zwölfköpfige Organisationskomitee mit Präsident Giuseppe Giorgio an der Spitze arbeitet seit Oktober letzten Jahres auf vollen Touren. Da versteht es sich von selbst, dass der kleine FC Gränichen an seine Grenzen stösst.»

Um seine Aussage zu untermauern gewährt Stirnemann einen Einblick in die verschiedenen Auflagen, die erfüllt werden müssen. Es beginnt mit den Bewilligungen, die bei der Gemeinde Gränichen und der Regionalpolizei einzureichen sind. Höchste Priorität haben das Sicherheits- und Verkehrskonzept. Stirnemann rechnet bei guten Wetterverhältnissen mit zwischen 3500 und 4000 Zuschauerinnen und Zuschauern pro Tag. Rund um die Sportanlage ZehnderMatte müssen deshalb Strassenumleitungen erstellt und Hunderte von Parkplätzen bereit gemacht werden. Keine einfache Sache! «Es ist ein glücklicher Umstand, dass das Organisationskomitee um Giuseppe Giorgio auf die Unterstützung der Vereine im Dorf und viele freiwillige Helferinnen und Helfer zählen kann», sagt Stirnemann. Es benötigt zusätzliche Infrastruktur mit Festzelt, Tribüne, WC-Anlagen und vieles mehr.

Zurück zum Präsidenten: Stirnemann ist am 9. April 1983 geboren, in Gränichen aufgewachsen und hat das Ortsbürgerrecht. Der dreifache Familienvater arbeitet seit zwei Jahrzehnten als Bauführer in der Firma Aeschlimann und ist im Brückenbau tätig. Er kümmert sich um den Feinschliff, sprich Abdichtungen, Belege und Fugen. Er war in leitender Funktion in die Abschlussarbeiten der Aarauer Kettenbrücke involviert und hatte als Bauführer auch viele Einsätze in der Ukraine, Grossbritannien und Deutschland. Als Aktivsportler spielte er Eishockey und Fussball und ist heute noch bei den Senioren des FC Gränichen mit dabei.

Stirnemann ist seit März 2018 im Vorstand des FC Gränichen mit dabei, war Aktuar und Vizepräsident. Am 14. März 2024 wurde der dreifache Familienvater zum Präsidenten und Nachfolger von Jürg Widmer gewählt. Er bezeichnet sich als stillen Schaffer, der gerne ehrenamtlich arbeitet, aber nicht im Rampenlicht stehen muss. Stirnemann gilt als kollegialer und geselliger Typ. Knapp zwei Monate nach seiner Wahl zum Vereinsverantwortlichen folgt seine erste grosse Herausforderung. «Der FC Gränichen ist stolz auf den Sportanlass von kantonaler Bedeutung mit hochklassigem Amateurfussball», sagt Stirnemann. «Die Axpo Aargauer Cupfinaltage sind für unseren kleinen Verein mit 120 Aktiven und 385 Mitgliedern ein Fussballfest, auf das wir uns alle freuen. Ich hoffe auf fairen Sport, Wetterglück, viele Fussballfans und einen reibungslosen Ablauf mit schönen Momenten auf und neben dem Spielfeld.»