03.04.2024
Die AKB setzt auf Aargauer Fussball
Vor dem Derby zwischen dem FC Aarau und Baden spricht AKB-Direktionspräsident Dieter Widmer über den neuen, mehrjährigen Sponsoringvertrag.
Text: Ruedi Kuhn, Fotos: Urs Lindt/freshfocus
Der offizielle Teil des Interviews mit Dieter Widmer ist vorbei. Smalltalk ist angesagt. Ich habe eine Idee. Mal schauen, wie der Direktionspräsident der Aargauischen Kantonalbank (AKB) auf eine spontane Frage reagiert. «Herr Widmer, werden Sie sich am 16. März oder 23. April eines der zwei Spiele zwischen dem FC Aarau und Baden anschauen? Es könnten für längere Zeit die letzten Derbys sein ...»
Dieter Widmer lächelt, schaut auf seine Agenda und sagt: «Ich weiss, auf was Sie ansprechen», sagt er. «Aber wir hoffen doch alle, dass der FC Baden den Ligaerhalt noch schaffen wird. Aber Ihre Idee mit dem Derby finde ich gut. Es ist möglich, dass ich am 16. März im Aarauer Brügglifeld mit dabei bin.» Dass Widmer einen Besuch des brisanten und prestigeträchtigen Duells der beiden Kantonsrivalen in Betracht zieht, liegt auf der Hand. Schliesslich wird die AKB ab 1. Juli dieses Jahres Co-Hauptsponsorin der ersten Mannschaft des FC Aarau und Hauptsponsorin der ersten Mannschaft des FC Baden. Im weiteren wird die führende Aargauer Universalbank für Privat- und Firmenkunden Hauptsponsorin der ersten Mannschaft der FC Aarau Frauen. Und von der AKB als Hauptsponsorin profitiert auch der Aargauer Fussballverband (AFV) mit seiner Nachwuchsförderung. Unterstützt wird der Aargauer Weg ab den Leistungszentren und die Mädchen-Auswahl (RA-13).
Soweit die Fakten des Vertrages. Für die AKB geht es allerdings nicht nur darum, als potenter und grosszügiger Geldgeber aufzutreten. «Fussball ist die Sportart Nummer eins, aber für unsere leistungsorientierte Bank geht es nicht nur um einen sportlichen, sondern auch um einen gesellschaftlichen Auftrag», sagt Widmer. «Die Aargauer Fussballklubs sind in den Regionen stark verankert. Wir wollen sowohl den Spitzenfussball in den zwei höchsten Ligen der Männer und Frauen unterstützen als auch die Nachwuchsförderung der Mädchen und Buben.
Das Sponsoring der AKB zum Wohl des Aargauer Fussballs nahm im Sommer 2023 konkrete Züge an. Die Basis für einen Vertrag war der Ausstieg der Credit Suisse. Die daraus resultierende Branchenexklusivität bot für die AKB eine wichtige Grundlage für das Sponsoring. Zur Strategie der Bank gehört der Umstand, dass keine Einzelsportler (Risikominimierung) unterstützt werden. «Beim Sponsoring ist es für uns wichtig, die Werte der Bank zu vertreten», erklärt Widmer. «Wir sind leistungsorientiert, setzen auf Chancengleichheit und wollen den Spitzenfussball und den Nachwuchs fördern. Im Endeffekt ist es ein Geben und ein Nehmen.» Zu Zahlen und Vertragsdetails gibt es von Seiten der Bank keine Angaben. Klar ist: Der Vertrag ist langfristig, dauert also mehrere Jahre. Und für den abstiegsgefährdeten FC Baden gibt es eine gute Nachricht: Sollte der Aufsteiger Ende dieser Saison in die Promotion League absteigen, bleibt die AKB in der Saison 2024/25 Hauptsponsorin.
Während des Gesprächs mit Widmer ist zu spüren, dass ihm das Wohl des Aargauer Fussballs nicht nur von Seiten der Bank, sondern auch persönlich am Herzen liegt. Der heute 57-Jährige ist in Aarau im Quartier Gönhard aufgewachsen und hat sich als Bub das eine oder andere Heimspiel des FC Aarau angeschaut. Widmer wohnt in Unterentfelden, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Früher war er ein talentierter und begeisterter Tischtennis-Spieler. Heute frönt er hin und wieder dem Tennis und Golfsport. Widmer ist Banker durch und durch. In den 1980er-Jahren absolvierte er eine Lehre bei der AKB. Später arbeitete er während zehn Jahren für die Neue Aargauer Bank und den Bankverein. 1998 kehrte er zur AKB zurück und kümmerte sich um die Bereiche Vermögensverwaltung und Anlagegeschäft. Seit 2016 ist er Mitglied der Geschäftsleitung. Seit 2018 ist er Direktionspräsident und damit auf der höchsten Stufe angelangt. Angesprochen auf seine beeindruckende berufliche Laufbahn sagt Widmer: «Ich wollte vorwärtskommen und habe auch einiges dafür investiert.» Nun wollen er und die weiteren Geschäftsleitungs-Mitglieder der AKB mit einer grosszügigen Finanzspritze dafür sorgen, dass der Aargauer Spitzenfussball bei den Männern und Frauen und der Nachwuchs vorwärtskommen.
AKB-Direktionspräsident Dieter Widmer, AFV-Präsident Luigi Ponte, Willy Wenger (Co-Präsident FC Aarau Frauen), Heinz Gassmann (Präsident FC Baden 1897), Sandro Burki (CEO FC Aarau).
AFV-Präsident Luigi Ponte (l.) mit AKB-Direktionspräsident Dieter Widmer.